
Anja Rippich
Meine fotografische Reise:
Das mit dem Fotografieren fing bei mir mit einer Kinderkamera an, aus Plastik, lila-schwarz. Ich war fasziniert von dem Prozess: Vom Film einlegen, Ritsch-Ratsch Film weitertransportierten, Fotos aufnehmen und dann, eine kleine Ewigkeit später, über das Entnehmen des Films ohne ihn zu belichten) und dann das Warten auf die entwickelten Bilder. Ich hatte in der Zwischenzeit vergessen, was ich fotografiert hatte, denn man musste ja sparsam mit dem Film sein. Man konnte auch nicht gucken, ob das Bild was geworden war. Das alles sah man erst, wenn man die Fotos in der Hand hielt.
Danach standen einige Jahre andere Dinge und Hobbies im Vordergrund. Bis auf einmal mit einer RICOH-Kamera die digitale Fotografie bei mir einzog. Die RICOH begleitete mich viele Jahre, bis über die ersten Monate meines ersten Babys. Ich habe diese Kamera geliebt. Irgendwann ging der Sucher nicht mehr und ich stieg auf mein erstes Smartphone um. Damit arrangierte ich mich und hatte jahrelang nicht das Bedürfnis, anders zu fotografieren. Doch mich störten zunehmend die teilweise schlechte Qualität, Unschärfe, Pixel der Bilder. Und so kam es, dass ich mir die Panasonic LUMIX kaufte. Auch, um da weiterzumachen, wo ich mit der Ricoh aufgehört hatte.
Auf einer Familienhochzeit machte ich einige Aufnahmen von Momenten, die für mich besonders waren. Und bekam hinterher von der Braut das schönste Kompliment – meine Bilder seien die schönsten von allen. Darüber habe ich mich riesig gefreut! Neue Kamera also – und nun stellte ich aber fest, dass ich doch irgendwie mal lernen müsste, meine Kamera mit mehr Wissen zu bedienen und all die vielen Funktionen zu nutzen. Also buchte ich mir einen Einsteiger-Intensiv- Wochenend-Workshop in Hamburg bei Fotoschule Blende2 und lernte Belichtungs-Dreieck, Panning, Fotografieren vom Hellen ins Dunkle usw. Aufmerksam auf andere Fotografen und die Verschiedenartigkeit von Objektiven geworden, gesellte sich zu meiner LUMIX dann auch noch eine kleine spiegellose SONY 6000 mit einem tollen Objektiv dazu.
Seitdem übe ich mehr sprunghaft als regelmäßig und fokussiert, mehr „learning by doing“ statt autodidaktisch und theoretisch, am liebsten im Austausch mit anderen als allein. Und auf e einer Fotoausstellung im Landgericht Itzehoe traf ich die ersten Mitglieder von Blende8 und entschloss mich, dabei zu sein. Die Gruppendynamik und die Schwerpunkte passen gut zu meinem Wunsch, mit- und voneinander zu lernen. Aber auch Unterstützung zu bekommen und das Gelernte anzuwenden und zu vertiefen, auf meinem Weg zu meiner Bildsprache.
Meine fotografische Philosophie:
Für mich muss ein Bild immer ein bisschen persönlich, mit einem Moment oder (m)einer Emotion verbunden sein. Vielleicht bin ich deshalb auch nicht auf ein bevorzugtes Genre festgelegt? Wenn ich fotografiere, ist zuerst der Anlass, das Ereignis da und dann nutze ich die Kamera, aber oft und gerne auch das iPhone. Durch Blende8 und die Clubmitglieder oder auch durch andere Fotografen in meinem Umfeld ist mir erst bewusst geworden, dass der Wunsch, die Kamera zu nutzen, der Wunsch bestimmte Aufnahmen zu machen, zuerst da ist und dann der Anlass entsteht und eine passende Unternehmung dazu gemacht wird. Obwohl das für mich oft in Widerspruch mit dem ökologischen Aspekt steht.

Schaue und überlege, bevor du den Verschluss öffnest. Herz und Verstand sind das wahre Objektiv der Kamera.
Yousuf Karsh

Alle Fotografien sind korrekt. Keines von ihnen ist die Wahrheit.
Richard Avedon

Fotografie ist eine Art zu fühlen, zu berühren, zu lieben. Was du auf Film eingefangen hast, wird für immer festgehalten. Es wird dich an kleine Dinge erinnern, lange nachdem du alles vergessen hast.
Aaron Siskind